
Was ist ein Burnout?
Der Begriff Burn-out wird verwendet, wenn jemand absolut keine mentalen und/ oder physischen Energiereserven mehr zu Verfügung hat. Der Zustand von einem Burn-out ist das Resultat von zu viel negativem Stress und zu wenig/ keiner Erholung. Ein Burn-out ist gekennzeichnet durch das Gefühl von absoluter Erschöpfung, Lustlosigkeit und oft auch depressiven Gefühlen. Die Folgen von einem Burn-out sind oft langanhaltend und wirken sich negativ auf die Lebensqualität, sowie auf die Bewältigung des Alltages und des Berufslebens aus. Die Chance „normal” zu funktionieren ist gleich null. Es gleicht einer Notbremse deines Körpers.
Deine Batterie
Stell dir eine Batterie vor mit drei Bereichen:
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Grüner Bereich: Genug Energie vorhanden, um alle alltäglichen Aufgaben zu meistern. Energie wird außerdem regelmäßig wieder aufgeladen durch Entspannung. Dieser Bereich nimmt 85% deiner Batterie ein und ist sehr ergiebig.
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Roter Bereich: Der grüne Bereich wurde vollständig verbraucht durch zu viel und langanhaltenden negativen Stress und zu wenig Erholung. Eine deutliche Überspannung ist zu fühlen und die Lebensqualität leidet. Akuter Handlungsbedarf, um Schlimmeres zu verhindern. Dieser Bereich nimmt nochmal 10% von deiner Batterie ein.
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Notreserve: Die letzten 5% deiner Batterie werden nur noch verwendet für die basalsten Aufgaben in deinem Körper. Dein Körper wird oder hat jetzt schon die Notbremse gezogen und fragt nach einer drastischen Veränderung im Denken und im Verhalten. Eine Teilnahme am Alltag bzw. Berufsleben ist bis dahin undenkbar. Der Übergang vom roten Bereich in die Notreserve ist oft sehr schwer zu erkennen. Außerdem können Stressoren auch noch lange im Körper Energie ziehen, obwohl wir schon gar nicht mehr in der stressigen Situation stecken. Die Notbremsen kann also auch zu spät kommen.
Bei einem Burn-out sprechen wir nicht mehr von „nicht wollen“, sondern von „nicht mehr können“. Die Behandlung, beziehungsweise die Prävention von einem Burn-out, hat absolute Priorität, um wieder positive Lebensqualität und Glück spüren zu können und um schlussendlich wieder am (Berufs-)Alltag teilnehmen zu können!
Warum hören wir heutzutage so viel über Burn-out?
Wissenschaftlich bewiesen ist heutzutage die Berufskrankheit Nr.1: Burnout. Oft entstanden durch anhaltenden (negativen) beruflichen Stress. Also nicht nur ein Modebegriff unserer Zeit. Die erhöhte Anzahl der Diagnose Burn-out hat damit zu tun, dass wir die entstandenen mentalen und körperlichen Beschwerden schlichtweg besser (wissenschaftlich) messen können als in der Vergangenheit, wodurch wir qualitativere Diagnosen stellen können. Außerdem ist eine Steigung im gesellschaftlichen Druck zu erkennen. Die eigene Identität, Status und Selbstwert werden definiert und gemessen an der eigenen Leistung und verglichen mit dem sozialen Gefüge um einen herum, mit dem Bedürfnis besser zu sein und mehr zu besitzen als die Anderen. Auch im Berufsleben ist das nicht anders und ist der Beruf auch oft Mittel zum Zweck. Oft sind wir uns dessen nicht einmal bewusst und „funktionieren“ einfach in diesen Strukturen, da dies vollkommen normalisiert wurde. Immer mehr, immer schneller, immer länger, immer weniger Du.
Wer kann alles ein Burn-out bekommen?
Jeder kann ein Burn-out entwickeln, der über längere Zeit negativen, beruflichen und oder gesellschaftlichen Stress ausgesetzt ist und sich nicht davon erholen kann. Zusätzlich können bestimmte Charaktereigenschaften die Entwicklung beschleunigen. Sowie:
Perfektionismus
Eigene Bedürfnisse strukturell unterordnen
Eigene Grenzen schlecht angeben
Angst vor Versagen
Hohe Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber
Eigene körperliche Signale schlecht oder nicht lesen können/ wollen

Außerdem können Traumata aus der Vergangenheit, einschneidende Erlebnisse in der Gegenwart, oder der Wunsch in der Zukunft etwas Anderes zu sein, die Entstehung von einem Burn-out befördern.
Was sind die Beschwerden bei einen Burn-out?
Burn-out-Beschwerden können sich von Person zu Person unterscheiden. Die häufigsten Beschwerden können wir jedoch aufteilen in: Körperlich, Kognitiv und Emotional.
Körperlich
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Übermüdung
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Lustlosigkeit
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Kopfschmerzen
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Schlafprobleme
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Herzrasen
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Schwindel
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Spannung in Schulter/ Nacken
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Bauchschmerzen
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Gefühl von Anspannung
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Kein/ Viel Hunger
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Schwaches Immunsystem
Kognitiv
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Konzentrationsprobleme
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Schlechtes Gedächtnis
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Angst vor dem Versagen
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Selbstzweifel
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Kopf voll
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Keine Kapazitäten für Problemlösung von neuen und akuten Stressoren
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Gedanken sehr aktiv, vor allem Nachts
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Meiden von sozialen Kontakten
Emotional
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Depressive Gefühle
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Viel Frustration
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Stimmungsschwankungen
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Leicht gereizt